Unsere Betriebe mit ihren Auszubildenden, Gesellinnen und Gesellen, Meisterinnen und Meistern garantierten im abgelaufenen Jahr in unserer ländlich geprägten äußerst prosperierenden Wirtschaftsregion eine annähernde Vollbeschäftigung auf dem Arbeitsmarkt. Stichwort Fachkräftemangel. Gutes Personal ist weiterhin für unsere Mitgliedsbetriebe äußerst schwer zu finden. Unsere Handwerksbetriebe sind das Rückgrat unserer regionalen Wirtschaft. Sie erwirtschaften im Emsland und der Grafschaft Bentheim sowie in der Region Osnabrück ein Viertel des Gesamtumsatzes im niedersächsischen Handwerk. Jedes Jahr bilden unsere Betriebe mehr als 6.500 Auszubildende aus. Das ist in Relation zur Anzahl der Betriebe im Kammerbezirk deutschlandweiter Rekord! Wir können daher mit Recht und mit Stolz von uns behaupten: Wir, das Handwerk, sind die Wirtschaftsmacht – Von nebenan!
Tatsache ist aber auch: Die Stimmung in Deutschland ist sehr schlecht. Bei vielen Menschen, in vielen Wirtschaftsbereichen und auch unter vielen Handwerkerinnen und Handwerkern. Es wächst die Sorge vor Überforderung. Die Welt ist so komplex geworden, so vielschichtig, dass sie von uns allen große Veränderungen abverlangt. Allerdings: Deutschland kann nach wie vor anpacken. Und viele wollen das auch. Gerade auch im Handwerk. Dort wollen sie machen. Was aber inzwischen vielfach fehlt, ist der Glaube daran, dass es gelingen kann, weil so wenig verlässlich und planbar ist, weil unternehmerischer Spielraum immer kleiner und die Menge an Vorgaben immer größer wird. Das lähmt. Wenn wir etwas aus den Ereignissen und Entwicklungen des abgelaufenen Jahres 2024 etwas lernen können, dann dies: Wir brauchen vor allem einen Neustart in der Kommunikation: seitens der Politik, aber auch im alltäglichen Miteinander. Die Erwartungen des Handwerks an die neue Bundesregierung sind groß! Ganz vorne steht hier etwa der Abbau der Bürokratie, diese Flut an Dokumentationen und Nachweisen. Viele junge Meisterinnen und Meister nennen die Angst vor Formularen als einen der Hauptgründe, der sie von der Selbstständigkeit und vom Gründen eines Betriebs abhält. Oder die kontrollierte Zuwanderung von Menschen, die wir angesichts des Fachkräftebedarfs in Deutschland wirklich brauchen.
Ohne unsere Fachbetriebe des Handwerks gäbe es keine wärmedämmenden Fassaden, keinen Einbau dreifachverglaster Fenster, keine Installation eines technischen komplexen Niedrigenergiesystems, keine fachgerechte Installation von Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen oder Wallboxen. Unsere Handwerkerinnen und Handwerker sind: offizielle Ausrüster der Energiewende. Sie bauen Häuser, Straßen und Brücken. Sie halten unser Land in Schuss oder modernisieren es. Sie schneiden nicht nur Haare, sie retten das nächste Date. Sie verschönern mit ihrer Kreativität unsere Welt. Sie garantieren unsere Mobilität, auf den Straßen, der Schiene oder dem Acker. Sie sind etwas ganz Besonderes: Die Elite unseres deutschen Mittelstands!
Das Handwerk ist ein Paradebeispiel dafür, dass Tradition und Fortschritt sich nicht ausschließen, sondern ergänzen. Wir bauen auf Bewährtem auf, bleiben aber nicht dort stehen. Viele technische Innovationen stammen aus dem Handwerk. Und mit unserer Arbeit gestalten wir täglich das, was uns als Gesellschaft weiterbringt. Das Handwerk übernimmt in diesen Zeiten großer Veränderungen eine zentrale und treibende Rolle, die Zukunft unseres Landes mitzugestalten. Handwerkerinnen und Handwerker sind auch Teil einer gewichtigen Gesellschaftsgruppe, die im Wandel als stabilisierende Kraft wirkt und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beiträgt. Es ist Zeit, die großen Transformationsaufgaben wie auch die ganz grundsätzlich bestehenden Herausforderungen unserer Zeit anzupacken und "zu machen": Energie-, Wärme- und Mobilitätswende, Klimaschutz und Digitalisierung, wie aber auch Fachkräftesicherung, Integration und Inklusion, Stärkung von Selbstständigkeit und Unternehmertum, ehrenamtliches Engagement und Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Wir danken an dieser Stelle allen Partnern des Handwerks der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, die uns bei der Bewältigung unserer Aufgaben geholfen haben – zum Wohle unserer Handwerksbetriebe und deren Beschäftigten zwischen Papenburg, Meppen, Nordhorn und Osnabrück. Denn: Gemeinsam können wir alles, was kommt.
Es soll sowohl nach innen als auch nach außen Orientierung geben, das Vertrauen in unsere Arbeit festigen und den Rahmen für unser Handeln setzen. Gemeinsam mit dem Ehrenamt arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Umsetzung und Wirksamkeit dieses Leitbildes. Klicken Sie einfach auf die Schlagworte um mehr zu erfahren.
Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wurde im Verlaufe des Jahres 2024 nach wie vor durch ein krisengeprägtes Umfeld ausgebremst. Die Energiekrise und geopolitische Spannungen sorgten für Verunsicherung bei Produzenten, Investoren sowie Konsumentinnen und Konsumenten. Der Handel verlor global an Schwung, was negative Auswirkungen auf die deutsche Exportwirtschaft hatte. Insgesamt dämpften die trotz der jüngsten Rückgänge weiterhin hohen Preise auf allen Wirtschaftsebenen die Konjunktur. Mehr dazu
Stand: Januar 2025